Wie schreibe ich ein gutes Fazit?
Das Fazit einer wissenschaftlichen Arbeit fasst zentrale Ergebnisse zusammen und geht noch einmal auf die Zielsetzung und wie diese erreicht wurde ein. Obwohl das Fazit ein essenzieller Teil einer wissenschaftlichen Arbeit ist, wird seine Aufgabe oft missverstanden und es kommt zu Fehlern. Dieser Artikel fasst alle wichtigen Informationen über das Fazit zusammen, was hinein gehört, was nicht, und wie man ein gutes Fazit schreibt.
➡️ Mehr zum Thema: Wie schreibe ich eine wissenschaftliche Arbeit?
Was ist ein Fazit?
Das Fazit steht am Ende der wissenschaftlichen Arbeit. Während die Einleitung eines Textes Fragen aufwirft, dient das Fazit dazu, die Antworten aus dem Hauptteil noch einmal übersichtlich zusammen zu tragen. Das Fazit ist daher eine evaluierende Zusammenfassung, präsentiert Ergebnisse und zieht Schlussfolgerungen.
Was gehört in ein Fazit?
Im Fazit werden die wesentlichen Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit zusammengefasst.
- Beantwortung der Forschungsfrage
- Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Hauptteil
- Sinnstiftung und Einordnung der Arbeit in den wissenschaftlichen Kontext
- Ausblick auf weitere Forschung zu dem Thema
- Eventuell auch persönliche Bemerkungen (Statement)
Es wird empfohlen, zuerst den Hauptteil, dann das Fazit, und dann erst die Einleitung zu schreiben. So kann man erstmal den Hauptteil herausarbeiten, dann das Resümee daraus ziehen, und zuletzt gezielt die Einleitung schreiben und dort die richtigen Fragen aufwerfen.
Über die Länge des Fazits kann man pauschal keine Aussage machen, denn diese misst sich am Gesamtumfang und der Komplexität des Themas. Allgemein sollte das Fazit in etwa 10% der Gesamtarbeit umfassen. Bei einer Seminararbeit wäre das vielleicht eine Seite, bei einer Abschlussarbeit bis zu fünf Seiten.
1. Beantwortung der Forschungsfrage
Die Forschungsfrage, die in der Einleitung formuliert wurde, wird im Fazit noch einmal aufgegriffen und genannt. Dabei wird im Fazit erklärt, ob und wie die Forschungsfrage beantwortet wurde. Das Ergebnis sollte hierbei kritisch hinterfragt und reflektiert werden. Theoretisch sollten Leser*innen nur Einleitung und Fazit lesen können und damit trotzdem das Thema und die Problemstellung nachvollziehen.
2. Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Hauptteil
In diesem Teil werden die Haupterkenntnisse aus dem Hauptteil kurz und präzise zusammengefasst. Dabei ist es wichtig, dass wichtige von unwichtigen Aspekten abgegrenzt werden. Fakten werden im Präsens präsentiert. Nur wenn über die eigene Forschung aus dem Hauptteil berichtet wird, kann das Präteritum verwendet werden.
3. Sinnstiftung und Einordnung der Arbeit in den wissenschaftlichen Kontext
In diesem Teil wird der aktuelle Forschungsstand aufgegriffen und die Ergebnisse der Arbeit in den Forschungskontext eingeordnet. Welchen Beitrag hat diese Arbeit zur Forschung geleistet? Wie und warum? Was lässt sich aus der Arbeit ableiten und was nicht? Auch auf offene Fragen, Begrenzungen der eigenen Forschung und Probleme sollte eingegangen werden.
4. Ausblick auf weitere Forschung zu dem Thema
Des weiteren kann ein Ausblick auf weiterführende Forschung gegeben werden. Dabei wird über den Rahmen der eigenen Arbeit hinausgeblickt, unter anderem auf weitere mögliche Aspekte und sich daraus ergebende Forschungsfelder in dem Bereich.
5. Persönliche Bemerkungen
Dieser Teil ist optional. Falls gewünscht, können noch persönliche Bemerkungen bzw. ein Statement abgegeben werden.
Was gehört nicht in ein Fazit?
Gewisse Bestandteile finden sich leider immer wieder in einem Fazit, sollten aber auf keinen Fall dort vorkommen:
- Neue Informationen: Im Fazit dürfen keine neuen Informationen enthalten sein. Alles, was im Fazit steht, muss vorher im Hauptteil behandelt worden sein.
- Wiederholung des Hauptteils: Das Fazit ist keine stumpfe Wiederholung des Hauptteils. Hier werden nur Haupterkenntnisse klar zusammengefasst.
- Beispiele: Auch Beispiele gehören in den Hauptteil, nicht ins Fazit.
- Floskeln und reißerische Formulierungen: Floskeln, ungenaue oder reißerische Formulierungen sollten im Fazit vermieden werden. Auch bewertende Formulierungen wie “offensichtlich” oder “selbstverständlich” gehören nicht ins Fazit, denn sie setzen ein gewisses Vorwissen der Leser*innen voraus.
- Zitate: Zitate gehören nicht ins Fazit, sondern in den Hauptteil, denn im Fazit werden nur noch eigene Erkenntnisse aus der Arbeit präsentiert.
- Korrekturen des Ergebnisses: Auch wenn eine Analyse kein Ergebnis, oder nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat, darf das Fazit nicht einfach das Ergebnis so hinbiegen, damit es die Erwartungen erfüllt.
Häufig gestellte Fragen zum Fazit
💒 Was gehört alles in ein Fazit?
Folgende Teile gehören auf jeden Fall in ein Fazit:
- Beantwortung der Forschungsfrage
- Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Hauptteil
- Sinnstiftung und Einordnung der Arbeit in den wissenschaftlichen Kontext
- Ausblick auf weitere Forschung zu dem Thema
🔬 Wie beginnt ein Fazit?
Das Fazit beginnt damit, dass man die Forschungsfrage wieder aufgreift und die Haupterkenntnisse aus dem Hauptteil kurz und präzise zusammengefasst. Diese Erkenntnisse sollten hierbei kritisch hinterfragt und reflektiert werden.
🐣 Was macht ein gutes Fazit aus?
Ein gutes Fazit beantwortet die Forschungsfrage. Wenn Leser*innen einer guten Arbeit lediglich die Einleitung und das Fazit lesen, sollten sie einen guten Überblick über das Thema haben. Ein gutes Fazit enthält keine neuen Informationen, sondern fasst lediglich bereits gewonnene Erkenntnisse zusammen.
🍏 Was bedeutet Fazit und Ausblick?
“Fazit” kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie “es macht, es ergibt”. Synonyme, die oft für Fazit verwendet werden sind Resümee, Ergebnisse, Schlussteil, oder Ausblick.
💾 Ist Fazit und Schluss das gleiche?
Das Fazit steht am Ende der wissenschaftlichen Arbeit und bildet somit den Schlussteil. Für das Fazit gibt es verschiedene verbreitete Synonyme, “Schluss” ist eines davon und kann anstatt “Fazit” als Überschrift verwendet werden.